necumed.de https://www.necumed.de/blog/ Fri, 17 May 2024 03:40:29 +0000 de-DE hourly 1 Die Arztpraxis 2030: Herausforderungen und Chancen https://www.necumed.de/blog/die-arztpraxis-2030-herausforderungen-und-chancen/ https://www.necumed.de/blog/die-arztpraxis-2030-herausforderungen-und-chancen/#comments Wed, 10 Apr 2024 22:32:00 +0000 Praxisorganisation https://www.necumed.de/blog/die-arztpraxis-2030-herausforderungen-und-chancen/ Weiterlesen

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Dieser Beitrag enthält Eigenwerbung. 

Die Gesundheitsbranche steht in den nächsten Jahren vor großen Veränderungen.

Als Medizinprodukteberater eines Fachhändlers für Praxisbedarf sehe ich die Entwicklungen in Arztpraxen sehr genau und möchte Ihnen einen umfassenden Ausblick auf die "Arztpraxis 2030" geben.

Demografischer Wandel und Fachkräftemangel

Der Ärztemangel in Deutschland wird sich in den kommenden Jahren deutlich verschärfen. Laut einer Prognose der Robert-Bosch-Stiftung fehlen bis zum Jahr 2035 11.000 Hausärzte.

Besonders betroffen sind dabei nicht nur Hausärzte, sondern auch Fachärzte in Bereichen wie Innere Medizin, Chirurgie und Anästhesie.

Auch beim medizinischen Assistenzpersonal wie Medizinische Fachangestellte (MFA) sieht es nicht besser aus.

Laut Studien wird der Fachkräftemangel in diesem Bereich in den kommenden Jahren ebenfalls zunehmen.

Diese Entwicklungen stellen Arztpraxen vor große Herausforderungen. Der Wettbewerb um qualifiziertes Personal wird sich deutlich verschärfen. Praxen müssen attraktive Arbeitgeber sein, um Ärzte und medizinisches Fachpersonal zu gewinnen und langfristig an sich zu binden.

Ursachen des Fachkräftemangels

In den nächsten Jahren werden überdurchschnittlich viele Fachkräfte in den Ruhestand verabschiedet und gleichzeitig treten, schon seit vielen Jahren, immer weniger junge Menschen in den Arbeitsmarkt ein.

Mit der sogenannten „Babyboomer-Generation“ ist vor allem der geburtenreiche Jahrgang 1964 gemeint. Diese Menschen erreichen dieses Jahr (2024) ihr 60. Lebensjahr. Überdurchschnittlich viele von ihnen wollen in den vorzeitigen Ruhestand und sind dafür auch bereit Abschläge bei der Rentenzahlung in Kauf zu nehmen.

Hinzu kommt eine extrem hohe Arbeitsbelastung und Stress für Ärzte und medizinische Fachangestellte in Arztpraxen, bei immer höher werdenden Bürokratiehürden, neuen Gesetzen, Änderungen und Vorschriften.

Dadurch geht wertvolle Zeit verloren, die dann wiederum bei der Erledigung der Kernaufgaben fehlt.

Ein weiterer Aspekt ist die geringe Entlohnung und Wertschätzung einer MFA. Laut Hannelore König, Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe, liegt das durchschnittliche Gehalt einer MFA bei 16,04 €, wobei das tarifliche Einstiegsgehalt nochmal darunter liegt.

Daher ist es für manche medizinische Fachangestellte das naheliegendste, „einfach“ die Branche zu wechseln oder in den Klinikbereich, wo höhere Löhne gezahlt werden, zu deutlich besseren Arbeitsbedingungen und Konditionen.

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Digitalisierung und Automatisierung

Die Digitalisierung schreitet in der Medizin rasant voran. Viele Routineaufgaben wie Terminvergabe, Patientenakten oder Abrechnungen werden zunehmend automatisiert.

Laut einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie könnten bis 2030 rund 30% der Tätigkeiten in Arztpraxen durch Automatisierung ersetzt werden.

Gleichzeitig eröffnen sich durch den Einsatz digitaler Technologien aber auch neue Möglichkeiten. Telemedizinische Angebote wie virtuelle Sprechstunden oder Fernüberwachung von Patienten gewinnen an Bedeutung.

Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Unterstützung bei Diagnosen oder Therapieempfehlungen wird zunehmen.

Arztpraxen müssen sich daher intensiv mit der Digitalisierung auseinandersetzen. Sie müssen in die notwendige Infrastruktur investieren, ihre Mitarbeiter schulen und neue Kompetenzen aufbauen. Nur so können sie von den Chancen der Digitalisierung profitieren und gleichzeitig die Risiken für Arbeitsplätze minimieren.

Verändertes Arzt-Patienten-Verhältnis

Der mündige Patient von morgen wird eine aktivere Rolle in seiner Gesundheitsversorgung einnehmen. Durch den Zugang zu Gesundheitsinformationen im Internet und die Nutzung von Fitness-Trackern und Gesundheits-Apps sind Patienten heute besser informiert als je zuvor.

Ärzte werden verstärkt als „Gesundheitscoaches“ fungieren, die Patienten beraten und motivieren. Statt einer rein heilenden Behandlung geht es darum, Patienten dabei zu unterstützen, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.

Gleichzeitig steigt der Wettbewerb um Patienten. Arztpraxen müssen sich stärker als attraktive Anlaufstelle für Patienten positionieren. Hierfür wird der Einsatz von Werbung und Social Media immer wichtiger, um die eigenen Kompetenzen und Leistungen zu kommunizieren.

Chancen und Lösungsansätze

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Attraktiver Arbeitgeber werden

Um qualifiziertes Personal zu gewinnen und vor allem zu halten, müssen Arztpraxen ihr Employer Branding deutlich stärken. (Definition laut DEBA – Deutsche Employer Branding Akademie: „Employer Branding ist die identitätsbasierte, intern wie extern wirksame Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber“).

Dazu gehört es, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, die sich von der Konkurrenz abheben.

Neben einem wettbewerbsfähigen Gehalt sind vor allem familienfreundliche Arbeitszeiten, Möglichkeiten zur Weiterbildung und Qualifizierung sowie eine positive Unternehmenskultur entscheidend.

Praxen sollten daher gezielt in Maßnahmen wie Homeoffice-Optionen, Teilzeitmodelle, Zuschüsse zur Kinderbetreuung, klare Entwicklungsperspektiven, gute Work-Life-Balance oder aktives Gesundheitsmanagement investieren.

Auch ein modernes Bürokonzept mit ansprechender Ausstattung kann die Attraktivität als Arbeitgeber deutlich steigern.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Praxen ihre Mitarbeiter aktiv in Entscheidungsprozesse einbinden und ihnen Entwicklungsperspektiven aufzeigen. Nur so können sie langfristig an sich binden und den Fachkräftemangel abmildern.

Digitale Transformation vorantreiben

Der Einsatz digitaler Technologien kann Arztpraxen deutlich effizienter und serviceorientierter machen. Durch die Automatisierung von Routineaufgaben können Ärzte und Assistenzpersonal sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.

Gleichzeitig eröffnen sich neue Möglichkeiten wie Telemedizin oder der Einsatz von KI-gestützter Diagnostik. Patienten können so auch von zu Hause aus betreut werden, was gerade für ältere oder chronisch kranke Menschen von Vorteil ist.

Entscheidend ist, dass Praxen ihre Mitarbeiter bei der digitalen Transformation mitnehmen und sie entsprechend qualifizieren. Nur so können die Potenziale der Digitalisierung voll ausgeschöpft werden. Dafür sollten Praxen in maßgeschneiderte Schulungen und Weiterbildungen investieren.

Gleichzeitig müssen Praxen in eine leistungsfähige IT-Infrastruktur investieren. Nur so können sie die Vorteile digitaler Anwendungen nutzen und wettbewerbsfähig bleiben.

Patientenzentrierung und Gesundheitscoaching

Um den Erwartungen des mündigen Patienten gerecht zu werden, müssen Arztpraxen ihre Kommunikation und Beratungsangebote anpassen.

Wie oben erwähnt geht es nicht mehr um eine rein kurative Behandlung des Patienten, sondern diesen dabei zu unterstützen, ein Gesundheitsverantwortungsbewusstsein zu entwickeln.

Dafür sind neben medizinischem Fachwissen auch Kompetenzen im Bereich Gesundheitscoaching, Patientenedukation und Motivationsförderung gefragt.

Ärzte werden zu „Gesundheitsbegleitern“, die ihre Patienten beraten, motivieren und befähigen, aktiv an ihrer Genesung mitzuwirken.

Der Einsatz digitaler Tools wie Gesundheits-Apps kann Patienten dabei unterstützen, ihren Gesundheitszustand besser zu verstehen und eigenständig Verbesserungen anzustoßen.

Praxen, die solche Angebote in ihre Versorgungskonzepte integrieren, können so die Therapietreue und Selbstmanagement-Fähigkeiten der Patienten stärken.

Attraktive Positionierung und Vermarktung

Um im Wettbewerb um Patienten zu bestehen, müssen Arztpraxen ihre Leistungen und Kompetenzen aktiv vermarkten.

Dazu gehört der Aufbau einer starken Marke und einer ansprechenden Online-Präsenz.

Auch der Einsatz von Werbung in sozialen Medien kann hilfreich sein, um die Zielgruppe zu erreichen.

Eine professionelle Website, die über die Leistungen, Ärzte und Besonderheiten der Praxis informiert, ist dabei ein Muss.

Auch der Einsatz von Patientenportalen, in denen Termine gebucht oder Befunde eingesehen werden können, kann den Service deutlich verbessern.

Darüber hinaus können Praxen durch gezielte Marketingaktionen wie Gesundheitsvorträge, Patientenmagazine oder Kooperationen mit Krankenkassen ihre Sichtbarkeit und Attraktivität steigern. So können sie sich als kompetenter und innovativer Gesundheitspartner positionieren.

Fazit

Die Arztpraxis der Zukunft steht vor großen Herausforderungen. Der demografische Wandel, der Fachkräftemangel und die Digitalisierung erfordern von Praxen erhebliche Anstrengungen.

Gleichzeitig bietet der Wandel aber auch viele Chancen. Praxen, die die richtigen Weichen stellen, können von den Veränderungen profitieren.

Dazu gehört es, attraktiver Arbeitgeber zu werden, die digitale Transformation konsequent voranzutreiben, den Patienten in den Mittelpunkt zu stellen und sich als starke Marke zu positionieren.

Mit der richtigen Strategie können Arztpraxen die Herausforderungen meistern und von den Chancen der Zukunft profitieren. Entscheidend ist, dass sie sich frühzeitig auf den Wandel einstellen und die notwendigen Veränderungen proaktiv angehen.

Hier finden Sie weitere Beiträge von mir zum Thema Praxisorganisation und Praxisbedarf.

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Wie finde ich als Arztpraxis den Fachhändler für Praxisbedarf, der perfekt zu unseren Anforderungen passt? https://www.necumed.de/blog/wie-finde-ich-als-arztpraxis-den-fachhaendler-fuer-praxisbedarf-der-perfekt-zu-unseren-anforderungen-passt/ https://www.necumed.de/blog/wie-finde-ich-als-arztpraxis-den-fachhaendler-fuer-praxisbedarf-der-perfekt-zu-unseren-anforderungen-passt/#comments Wed, 14 Feb 2024 13:46:00 +0000 Praxisbedarf https://www.necumed.de/blog/wie-finde-ich-als-arztpraxis-den-fachhaendler-fuer-praxisbedarf-der-perfekt-zu-unseren-anforderungen-passt/ Weiterlesen

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Die Wahl des richtigen medizinischen Fachhändlers für Praxisbedarf ist von entscheidender Bedeutung für jede Arztpraxis. Ein zuverlässiger und qualitativ hochwertiger Fachhändler kann dazu beitragen, dass die Praxis reibungslos funktioniert und die medizinische Versorgung der Patienten gewährleistet ist.

In diesem Blogbeitrag werde ich Ihnen eine Anleitung geben, wie Sie den besten medizinischen Fachhändler für Ihren Praxisbedarf finden können.

Ich werde die Definition eines medizinischen Fachhändlers erläutern und Ihnen wichtige Auswahlkriterien vorstellen, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen können.

Abschließend werde ich einige wichtige Informationen zum Unterschied zwischen Sprechstunden- und Praxisbedarf liefern.

Was ist ein medizinischer Fachhändler?

Ein medizinischer Fachhändler ist ein Unternehmen, das sich auf den Verkauf von medizinischem Equipment, Verbrauchsmaterialien und anderen Produkten spezialisiert hat, die von Arztpraxen benötigt werden.

Diese Fachhändler haben ein umfangreiches Sortiment an Produkten, die speziell auf die Bedürfnisse von medizinischen Einrichtungen zugeschnitten sind. Sie bieten eine breite Palette von Produkten an, die meistens in folgende Kategorien eingeteilt sind:

Kanülen/Spritzen

Hygiene

Desinfektion

Diagnostik

Medizinische Instrumente

Laborbedarf

Notfallmedizin

Medizinische Geräte & EKG-Zubehör

Praxiseinrichtung und -möbel

Naturheilkunde/Piercing/Kosmetik

Praxisorganisation

Sprechstundenbedarf

Krankenpflege/Rehabedarf

Es gibt in der Regel zwei Arten von Fachhändlern, einmal den klassischen Fachhändler, der in den meisten Fällen über einen Außendienst verfügt und zusätzliche Serviceangebote, wie zum Beispiel Abrechnung von Sprechstundenbedarf, Reparaturservice, usw. anbietet und den reinen Onlinehändler.

Die Auswahl des richtigen medizinischen Fachhändlers für Ihre Arztpraxis ist von großer Bedeutung, da dies Auswirkungen auf die Effizienz Ihrer Praxis und die Qualität der medizinischen Versorgung haben kann.

Auswahlkriterien für den richtigen medizinischen Fachhändler für Praxisbedarf

Bei der Suche nach einem medizinischen Fachhändler für Praxisbedarf gibt es einige wichtige Auswahlkriterien zu beachten:

1. Produktangebot

Ein guter medizinischer Fachhändler sollte ein breites Sortiment an Produkten anbieten, die speziell auf die Bedürfnisse von Arztpraxen zugeschnitten sind.

Stellen Sie sicher, dass der Fachhändler alle Produkte führt, die Sie regelmäßig benötigen, um sicherzustellen, dass Ihre Praxis reibungslos funktioniert.

Ein Fachhändler hat oft über 25.000 verschiedene Artikel in seinem Sortiment. Leider lassen sich diese nicht alle in einem Katalog oder Onlineshop abbilden.

Wenn Sie daher ein bestimmtes Produkt suchen, welches nicht im Shop oder Katalog aufgeführt ist, lohnt es sich Kontakt mit dem Händler aufzunehmen. In den meisten Fällen kann Ihnen dieser behilflich sein.


2. Qualität und Zuverlässigkeit

Die Qualität der Produkte ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl eines medizinischen Fachhändlers. Achten Sie darauf, dass der Händler qualitativ hochwertige Produkte von namhaften Herstellern anbietet.

Überprüfen Sie Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte, um die Zuverlässigkeit des Händlers zu beurteilen.

Es ist wichtig, dass die Produkte den erforderlichen Standards entsprechen und eine hohe Haltbarkeit aufweisen, um die Sicherheit Ihrer Patienten zu gewährleisten.

Bevor Sie sich für einen bestimmten Händler entscheiden, empfehle ich Ihnen eine Testbestellung durchzuführen, um zu prüfen, ob das Unternehmen Ihren Erwartungen entspricht. Folgende Kriterien können Sie dabei überprüfen:

  • Telefonische Erreichbarkeit
  • Reaktionszeit per E-Mail
  • Qualität der Beratung
  • Dauer der Lieferzeit
  • Vollständige und korrekte Lieferung


3. Kundenservice und Beratung

Ein guter medizinischer Fachhändler sollte über einen exzellenten Kundenservice verfügen und Ihnen bei Fragen, Problemen und Reklamationen zur Verfügung stehen.

Stellen Sie sicher, dass der Händler einen Kundenservice anbietet, der leicht telefonisch, per E-Mail oder Fax erreichbar ist und Ihnen bei Bedarf schnell und effizient weiterhilft.

Zusätzlich sollte der Händler über geschultes Personal verfügen, das Ihnen bei der Auswahl der richtigen Produkte beratend zur Seite steht.

Eine gute Beratung ist besonders wichtig, wenn Sie spezielle Anforderungen haben oder nach maßgeschneiderten Lösungen suchen.

Erwägen Sie, inwieweit es für Sie wichtig ist, dass der Händler über einen eigenen Außendienst verfügt, z.B. bei einer Neuanschaffung, Einweisung, o.ä.

Ein weiteres Kriterium, das es zu beachten gilt, ist, ob das Unternehmen eine langjährige Erfahrung vorweisen kann.


4. Preis-Leistungs-Verhältnis

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl eines medizinischen Fachhändlers. Vergleichen Sie die Preise verschiedener Händler und stellen Sie sicher, dass der gewählte Fachhändler wettbewerbsfähige Preise bietet.

Achten Sie jedoch nicht nur auf den Preis allein, sondern berücksichtigen Sie auch die Qualität der Produkte und vor allem den Kundenservice.

Es kann sinnvoll sein, einen Fachhändler zu wählen, der zwar etwas teurer ist, dafür aber hochwertige Produkte, eine schnelle Lieferung und einen exzellenten Kundenservice bietet.

Eine schnelle Warenlieferung ist meistens daher möglich, dass der Händler sein eigenes Lager mit geschultem Personal unterhält, so dass die Quote der Falsch- oder Fehllieferungen sehr gering ausfällt.

Zusätzlich zum Preis sollten Sie auch auf zeitlich begrenzte Sonderangebote achten. Viele medizinische Fachhändler bieten regelmäßig Sonderangebote oder Rabatte an. Überprüfen Sie diese Angebote regelmäßig, um Geld zu sparen.

Fragen Sie auch ob es einen Mindestbestellwert gibt und ob der Händler kostenfreien Versand ab einer bestimmten Bestellmenge oder ab einem bestimmten Bestellwert anbietet.

Auch wenn es nicht jeden Tag vorkommt, aber irgendwann kommen Sie in die Situation, dass ein Gerät in Ihrer Praxis einen Defekt aufweist, der von einem Techniker behoben werden muss. Dann ist schnelle Hilfe angesagt, die Ihnen Ihr Fachhändler leisten kann, wenn er einen Reparaturservice anbietet. Prüfen Sie dies bitte vorher.

Fazit

Die Wahl des richtigen medizinischen Fachhändlers für Ihren Praxisbedarf ist von entscheidender Bedeutung für den reibungslosen Ablauf Ihrer Arztpraxis.

Achten Sie bei Ihrer Entscheidung auf das Produktangebot, die Qualität und Zuverlässigkeit des Händlers, den Kundenservice und die Beratung sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Vergleichen Sie verschiedene Anbieter und treffen Sie eine fundierte Entscheidung basierend auf Ihren individuellen Anforderungen.

Ein guter medizinischer Fachhändler kann dazu beitragen, dass Ihre Praxis optimal ausgestattet ist und die Patientenversorgung effizient abläuft.


Gut zu wissen - Was ist der Unterschied zwischen Sprechstunden- und Praxisbedarf?

Es gibt oft Verwirrung über den Unterschied zwischen Sprechstunden- und Praxisbedarf. Im Folgenden möchte ich kurz erklären, worin dieser Unterschied besteht:

Sprechstundenbedarf, auch abgekürzt als SSB, fallen Artikel, die bei mehr als einem gesetzlich versicherten Patienten im Rahmen der ambulanten kassenärztlichen Behandlung angewendet werden oder bei Notfällen für mehr als einen Patienten zur Verfügung stehen müssen. Kleiner Tipp: Bei einigen Fachhändlern erkennen Sie den Sprechstundenbedarf an den fehlenden Preisen im Katalog oder diese sind separat als SSB ausgewiesen. Beispiele für SSB sind:

  • Kanülen
  • Diverse Desinfektionsmittel
  • Verbände
  • Pflaster
  • Nahtmaterial
  • u.a.

Praxisbedarf hingegen umfasst alle weiteren Produkte und Materialien, die in einer Arztpraxis benötigt werden.

Praxisbedarf wird in der Regel nicht von den Krankenkassen erstattet und muss daher von der Praxis selbst finanziert werden.

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Sprechstunden- und Praxisbedarf zu kennen, um sicherzustellen, dass Sie alle erforderlichen Materialien für Ihre Praxis zur Verfügung haben und gleichzeitig die Erstattungsfähigkeit durch die Krankenkassen im Blick behalten.

Titelbild von adventtr von Getty Images Signature - Canva

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Terminmanagement in der Arztpraxis - In 4 Schritten zum Erfolg https://www.necumed.de/blog/4-schritte-zur-optimierten-terminabfolge-in-der-arztpraxis/ https://www.necumed.de/blog/4-schritte-zur-optimierten-terminabfolge-in-der-arztpraxis/#comments Tue, 07 Jun 2022 13:30:00 +0000 Praxisorganisation https://www.necumed.de/blog/4-schritte-zur-optimierten-terminabfolge-in-der-arztpraxis/ Weiterlesen

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Das Terminmanagement in der Arztpraxis ist der Grundstein für einen reibungslosen Ablauf.

Die Patienten profitieren von kürzeren Wartezeiten und für den Arzt sowie die Mitarbeiter bedeutet dies ein entspannteres Arbeiten und der Feierabend wird wieder planbar.

Das Terminmanagement in der Arztpraxis versagt ständig und dadurch entsteht Zeitfrust und Stress

Wer kennt die Situation nicht: das Wartezimmer ist bis auf den letzten Platz belegt, die Stühle auf dem Flur ebenfalls, am Telefon häuft sich ein Notfall nach dem anderen, das EKG-Zimmer wurde mal wieder doppelt belegt und der Platz vor der Theke wird langsam knapp, weil der Paketbote auch noch die Wochenbestellung liefert.

Das ist ein etwas überspitztes Bild, wie man es jedoch aus vielen Arztpraxen hierzulande nur allzu gut kennt.

Die Folgen sind unzufriedene Patienten, gestresste Mitarbeiter, schlechtes Arbeitsklima, häufig wechselndes Personal, hoher Krankenstand, unnötige Kosten, etc.

Ein Grund für diese Situation in den meisten Praxen, liegt häufig in der Organisation des Terminmanagements. Genauer gesagt der Terminvergabe, -planung und -durchführung.

Terminmanagement Arztpraxis - In 4 Schritten zum Erfolg; für einen stressfreien Arbeitsalltag und zufriedene Patienten

Von Seneca stammt der Ausspruch „Nicht, weil es so schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es so schwer.“ Und nur weil es immer schon so war, heißt es nicht, dass es so bleiben muss. Nun gilt es aktiv zu werden.

Betrachten Sie einmal Ihre Praxis und die tägliche Arbeitsweise ganz nüchtern als wären Sie ein externer Berater.

Lassen Sie einen kompletten Tag vor Ihrem geistigen Auge ablaufen. Finden Sie heraus wo verschiedene Schwachstellen in Bezug auf die Terminplanung in Ihrer Praxis liegen, wie bei einer Anamnese.

Gehen Sie folgende Punkte Schritt für Schritt durch und übertragen Sie diese im Kopf auf Ihre Arztpraxis. Prüfen Sie, inwiefern Sie manches schon umsetzen und wo noch Handlungsbedarf besteht.

1. Situation analysieren

Ist-Situation feststellen und Maßnahmen auflisten

Erstellen Sie eine Liste, anhand dieser Sie feststellen können, warum die Terminplanung in Ihrer Arztpraxis immer wieder aus dem Ruder läuft. Führen Sie diese über mehrere Tage hinweg fort.

Die Liste sollte folgende Aspekte beinhalten:

  • Patient, Datum, Ankunft in der Praxis (Uhrzeit), vereinbarter Termin (Uhrzeit), Krankheitsbild/Symptome bei Terminvereinbarung, anderer Anlass des Praxisbesuchs (z.B. Rezeptabholung, Blutabnahme, etc.)
  • Verweildauer (jeweils Uhrzeit von-bis und jeweils in Minuten) im Wartezimmer, Behandlungszimmer, Arztkontakt, Sonstiges
  • Verlassen der Praxis (Uhrzeit)

Nun können Sie festlegen, welche Erkenntnisse Sie aus den erhobenen Daten ziehen wollen und welche Maßnahmen Sie anschließend oder in Zukunft durchführen möchten.

  • Wie pünktlich sind die Patienten?
  • Wie lange ist die durchschnittliche Wartedauer?
  • Wie viele Patienten sind nicht erschienen (ohne Absage)?
  • Wie vielen Patienten wurden aktiv Termine vergeben, wegen angeblichen Notfällen?
  • Sind die im Terminplaner festgelegten Zeiten für eine bestimmte Untersuchung/Behandlung zu kurz/zu lang?
  • Überschreitet der Arzt die festgelegten Zeiten? Wenn ja, welche Gründe sind dafür ausschlaggebend?
  • Wie viel Zeit verbringt der Patient an der Theke?
  • und vieles mehr …

2. Definition – Die Regeln erstellen

Legen Sie nun Maßnahmen und Ziele fest, um das Terminmanagement in Ihrer Arztpraxis zu optimieren.

  • Welche Sprechstundenarten passen zur Praxis und an welchen Tagen/Zeiten (offene/halboffene Sprechstunden, nur feste Terminvereinbarungen)
  • Video-/Telefonsprechstunde bzw. feste Zeiten für Patientenrückrufe – Vereinbaren Sie auch hierfür Termine, damit der Arzt nicht bei den Untersuchungen gestört wird.
  • Erstellen Sie Terminkategorien nach Krankheitsbildern und Dringlichkeit, legen Sie die Dauer hierfür fest und erörtern Sie, wie man diese bereits am Telefon bei der Terminvergabe erkennen kann und richtig zuordnet.

Denken Sie auch daran, genügend Puffer einzuplanen und erstellen Sie die eiserne Regel, dass diese nicht zum Einschieben von Patienten gedacht sind. Das sollte ganz klar als „no go“ festgelegt sein, genauso wie die Einhaltung der vorgegebenen Zeiten pro Patient.

  • Patientenkategorien erstellen:

Die folgenden Kriterien können die Verweildauer des Patienten in der Praxis erhöhen oder verkürzen, so dass Sie schon anhand der zugeteilten Kategorie bei der Terminvergabe sehen können, wieviel mehr oder weniger Zeit für den einzelnen Patienten einzuplanen ist.

Patient hat/ist/benötigt:

  • eine chronische Erkrankung
  • immer pünktlich
  • meistens zu spät oder kommt gar nicht zum Termin
  • anspruchsvoller Patient
  • privatversichert
  • zum ersten Mal in der Praxis
  • offen für IgeL
  • dement
  • ein Rezept
  • ein Attest
  • Kontroll- oder Vorsorgeuntersuchung
  • keinen Arztkontakt; z.B. Blutabnahme, CTG, EKG, etc.
  • der deutschen Sprache nicht mächtig

Die jeweilige Kategorie kann individuell mit Buchstaben oder Zahlen gekennzeichnet werden sowie einer farblichen Markierung, die die jeweilige Dauer darstellt.

Eine weitere sinnvolle Ergänzung der Kategorien, ist eine Kennzeichnung, ob für den bevorstehenden Termin Geräte zum Einsatz kommen oder nicht.

Neupatienten: Beim Erstbesuch etwas mehr Zeit einplanen.

Sonderfälle: Gibt es diese in der Patientenschaft? Welche und wie viele sind es und wie wird mit ihnen verfahren?

  • Online-Terminvereinbarung – bedeutet Zeitersparnis und Entlastung der Fachkraft am Telefon. Durch den automatischen Terminerinnerungsservice für Patienten durch die Anbieter solcher Plattformen haben Sie auch weniger Terminabsagen. Gleiches gilt für Patienten mit einem telefonisch vereinbarten Termin und diese dann am Vortag anzurufen oder eine E-Mail zu versenden, um sie an ihren bevorstehenden Termin zu erinnern.
  • Nutzen Sie einen Anrufbeantworter für die Rezeptbestellungen der Patienten. Die Bestellungen können zu einer bestimmten Uhrzeit bearbeitet werden und Sie werden nicht ständig am Telefon „gestört“. Um Probleme beim Verständnis von Dialekten, unvollständigen Medikamentennamen oder undeutlich aufgesprochenen Nachrichten zu vermeiden, ziehen Sie die Verwendung einer (KI) Cloud-Telefonanlage in Betracht. Diese Systeme sind hier eine echte Alternative. Die Software des digitalen Assistenten ist in der Lage sämtliche Dialekte zu verstehen, diese ins Hochdeutsche zu übertragen und die Nachricht per E-Mail an die Praxis zu übermitteln.
  • Terminieren Sie Patienten mit gleichem Krankheitsbild nicht direkt hintereinander, vor allem wenn hierfür Geräte gebraucht werden.
  • Outsourcen von bestimmten Telefonanrufen, z.B. nur die Terminvereinbarung an entsprechende Dienstleister.

Holen Sie sich das kostenlose „Survival Kit für den chaotischen Praxisalltag“ für einen optimierten und stressfreien Praxisablauf.

Wollen Sie zukünftig Wissen gratis erhalten, um auch in den anderen Bereichen Ihrer Praxis die Zeit klug und zweckmäßig zu nutzen?

Dann abonnieren Sie hier meinen Wegweiser für die Praxisorganisation oder besuchen Sie meine Seite und erhalten Sie mehr Informationen, wie ich Sie unterstützen kann.

3. Wartezeiten versüßen – Sinnvolle Ablenkung und Mobilität erhalten

Versuchen Sie dem Patienten die Wartezeit so „angenehm“ und kurz wie möglich zu machen oder geben Sie ihm die Möglichkeit sich auch außerhalb der Praxis aufzuhalten.

  • Zeitschriften und oft auch ein Bildschirm im Wartezimmer sind mittlerweile schon Standard, aber reichen heute nicht mehr aus, um lange Wartezeiten zu überbrücken. Was also tun, um dem entgegenzuwirken?
  • Ein geräumiges, helles, freundliches Wartezimmer mit bequemen und ausreichend Stühlen und einer ruhigen Musik im Hintergrund macht schon was her. 
  • Toppen können Sie dies dann noch durch eine kleine „Theke“ mit Wasser und evtl. Kaffee.
  • Bieten Sie die Möglichkeit der Teilnahme an einer anonymen Patientenumfrage an. Hier haben beide Parteien etwas davon.
  • Kostenfreies WLAN ist mittlerweile bei gewissen Altersgruppen ein Muss, aber nicht nur da.
  • Mit einem drahtlosen Rufsystem oder einer Wartezeiten-App können sich die Patienten auch außerhalb der Praxis frei bewegen und sind nicht ans Wartezimmer gebunden.

4. Zeitfresser lokalisieren und eliminieren

Zu finden sind diese Diebe in den gewohnten Arbeitsschritten, worüber wir schon gar nicht mehr nachdenken, aber nicht nur da.

  • Die anfallenden Aufgaben müssen ganz klar verteilt sein. Was erledigt der Arzt und was die Fachangestellten. Beim Personal werden dann wiederum die einzelnen Tätigkeiten und Bereiche in die jeweilige Verantwortung des Mitarbeiters gelegt.
  • Setzen Sie für die einzelnen Aufgabenbereiche, wie zum Beispiel Arztassistenz, Patientenbetreuung, Verwaltung und Abrechnung, etc., Prioritäten und gliedern Sie diese in zeitliche Abfolgen. Nicht die Arbeit soll Ihren Arbeitsalltag bestimmen, sondern Sie ihn.
  • Legen Sie fest bei welcher Art von Tätigkeit der Arzt oder Mitarbeiter nicht gestört werden darf.
  • Ein wichtiger Aspekt bei der Neueinstellung einer Fachkraft ist, ob diese zum bestehenden Team passt. Genauso muss das bestehende Personal sich immer wieder aufs Neue die festgelegten Regeln und Abläufe ins Gedächtnis holen.
  • Worte begeistern, Taten reißen mit. Seien Sie pünktlich, vor allem wenn Sie der Praxisinhaber sind. Hier beginnt nämlich sonst das oben erwähnte „aus dem Ruder laufen“ des Terminmanagements.
  • Als Arzt müssen Sie nicht in allen Bereichen „mitarbeiten“. Delegieren Sie daher alle Aufgaben an Ihr Personal, welche Sie von Ihrer eigentlichen Tätigkeit abhalten. Sie müssen nicht wissen, wie lange die Apotheke im Erdgeschoss noch offen hat oder wo der Befund von Herr M. ist.
  • Vor kurzem habe ich den Begriff „Theken-Tourismus“ aufgeschnappt. Das bedeutet, dass der Arzt nach jedem Patientengespräch und öfter an die Theke kommt, dort Informationen austauscht, die nächsten Abläufe, Organisatorisches, etc. bespricht. Dadurch geht wertvolle Zeit verloren, wenn man von ca. einer Minute pro Thekenstop ausgeht. Bei durchschnittlich 40 bis 50 Patienten pro Tag kommt da einiges an Zeit zusammen, die sinnvoller am Patienten eingesetzt werden kann.
  • Mit der internen Chatfunktion Ihrer Praxisverwaltungssoftware gehört der „Thekenspaziergang“ damit der Vergangenheit an und sorgt trotzdem für eine gute Kommunikation im Team.
  • Vermeiden Sie das grundsätzliche Einschieben von unangemeldet erscheinenden Patienten. Sie brechen sonst mit Ihrer unter Punkt 2 aufgestellten eisernen Regel. Wenn Sie für Sich eine feste Terminvereinbarung in Ihrer Arztpraxis entschieden haben, bleiben Sie dabei. Sonst wird Sie das wieder aus der Bahn werfen.

Das Wichtigste in Kürze

1. Schritt

Erstellen Sie ein Analyseblatt, und erfassen Sie über einen bestimmten Zeitraum hinweg die jeweilige Verweildauer jedes einzelnen Patienten von der Ankunft in der Praxis bis zum Verlassen dieser.

Nach der Auswertung sehen Sie in welchem Bereich Ihre Schwachpunkte im Terminmanagement sind und können dementsprechend Verbesserungen vornehmen.

2. Schritt

Anhand der gewonnenen Erkenntnisse aus der Analyse legen Sie nun Regeln und Ziele für Ihr zukünftiges Terminmanagement fest.

3. Schritt

Nicht nur die Zeit spielt eine wichtige Rolle, sondern auch die Ausgestaltung der Details.

Deshalb ist es wichtig für die richtige Atmosphäre in der Praxis zu sorgen, insbesondere im Wartezimmer oder eben auch außerhalb der Praxis.

4. Schritt

Alles Gute hat auch Feinde, nämlich die Zeitdiebe, denen es gilt auf die Spur zu kommen und sie zu beseitigen.

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Diesen und weitere Artikel finden Sie auch in meinem DocCheck-Kanal 

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10 Fakten über die Kanüle https://www.necumed.de/blog/10-fakten-ueber-die-kanuele/ https://www.necumed.de/blog/10-fakten-ueber-die-kanuele/#comments Tue, 07 Jun 2022 13:18:00 +0000 Praxisbedarf https://www.necumed.de/blog/10-fakten-ueber-die-kanuele/ Weiterlesen

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Müssen Sie bei der Aussage, dass jemandem Blut mit der Spritze abgenommen wurde, auch manchmal schmunzeln?

Haben Sie sich schon gefragt, wie eigentlich der Kanülenabwurfbehälter richtig entsorgt wird, was der Buchstabe „G“ bei Kanülen eigentlich bedeutet und was gemeint ist, wenn alle ganz selbstverständlich von „Braunüle“ sprechen?

Wäre es nicht ein gutes Gefühl, sich vom Halbwissen über Kanülen zu verabschieden?

In diesem Blogartikel bekommen Sie grundlegendes und praxisnahes Wissen zum Thema Kanülen.

Was ist eine Kanüle?

Das Wort Kanüle ist vom lateinischen Wort „cannula“ abgeleitet und bedeutet auf deutsch „Röhrchen“.

Die Kanüle ist demnach eine Hohlnadel, die in den menschlichen Körper eingeführt wird und mit der man, unter Zuhilfenahme einer Injektionsspritze, Luft oder Flüssigkeit in diesen einführen (injizieren) oder ausführen (punktieren) kann.

Die Spitze der Kanüle ist schräg geschliffen und scharf, damit beim Eindringen das Gewebe nicht zerdrückt wird. Für den Patienten ist das deutlich schmerzfreier.

Wer hat die Kanüle erfunden?

Bei allen Errungenschaften in der Geschichte gab und gibt es Vordenker, auf deren Ideen eine Erfindung basierte oder weiterentwickelt wurde.

Hier einige Namen bedeutender Persönlichkeiten, die im Zusammenhang mit der Erfindung der Kanüle stehen:

  • Robert Boyle (1626-1691) und Christopher Wren (1632-1723), die als Wissenschaftler/Forscher Versuche mit Spritzen durchführten.
  • Dominique Anel (1679-1730), der als Erfinder der Spritze bekannt ist.
  • Im Jahr 1841 erfand Charles-Gabriel Pravaz (1791-1853) eine Injektionsspritze aus Silber, mit einem Durchmesser von 5mm, die Pravaz-Spritze.
  • Francis Rhynd (1801-1861), dem die Erfindung der Hohlnadel zugeschrieben wird.
  • Alexander Wood (1817-1884), der als erster eine intravenöse Verabreichung von Morphium mit einer Spritze und Hohlnadel durchgeführt hat.

Welche Kanülen gibt es und wofür werden sie eingesetzt?

Kanülen sind heute aus der medizinischen Diagnostik nicht mehr wegzudenken und kommen je nach Beschaffenheit in verschiedenen Bereichen zum Einsatz.

Es gibt Einweg- und Mehrwegkanülen, wobei aus hygienischen Gründen in den meisten Fällen Einmalkanülen verwendet werden.

Die Beschaffenheit unterscheidet sich in Durchmesser, Schliff, Länge und Durchflussrate.

Die beliebte Hohlnadel kommt u.a. zum Einsatz als Injektionskanüle, Punktionskanüle, Trachealkanüle, Biopsiekanüle, Spülkanüle.

Was bedeutet das „G“ bei Kanülen?

Das „G“ bei Kanülen steht für Gauge [geidʒ] und gibt die Größe der Kanüle an.

Je größer der G-Wert ist, desto geringer ist der Außendurchmesser (in mm) der Kanüle. Sämtliche Kanülengrößen sind genormt.

Eine weitere Messgröße neben Gauge ist das Pravaz-System.

Welche Kanülengrößen gibt es?

Im Praxisalltag kommen Kanülen in den Größen von 10G bis 30G zum Einsatz, mit jeweils unterschiedlichen Längen.

Was ist die dünnste Kanüle?

Laut Herstellerangaben der Firma pic solution hat deren kleinste Kanüle, mit dem Namen Insupen, einen Außendurchmesser von 0,18mm und eine Länge von 3,5mm.

Wie kann ich den Kanülenabwurfbehälter richtig entsorgen?

Da gebrauchte Kanülen ein erhebliches Verletzungsrisiko darstellen und ein hohes Infektionsrisiko bergen, müssen diese in der Praxis in einem stichfesten Behältnis entsorgt werden. In den allermeisten Praxen ist dieser Behälter gelb, mit einem rot-gelben Deckel.

Die gebrauchten Kanülen können Sie über eine Spezialfirma entsorgen lassen oder, Ihrer lokalen Entsorgungsverordnung entsprechend, über den Restmüll. Bedenken Sie, dass unter Umständen auch andere Personen Zugang zu Ihrer Abfalltonne haben, wenn sich die Praxis beispielsweise in einem Wohnhaus befindet, oder die Restmülltonnen zur Leerung an der Straße stehen.

Welche Injektionsarten gibt es?

Es gibt mehrere Arten von Injektionen, hier die geläufigsten:

  • subkutan (s.c.) – unter die Haut
  • intramuskulär (i.m.) – in den Muskel
  • intrakutan (i.c.) – in die Haut
  • intravenös (i.v.) – in die Vene
  • intraarteriell (i.a.) – in die Arterie
  • intraartikulär – ins Gelenk 

Was bedeuten die Farben bei Kanülen?

Anhand der jeweiligen Farbe kann der Anwender sofort erkennen um welchen Außendurchmesser es sich bei der Kanüle handelt und für welchen Zweck diese eingesetzt werden können.

Bei der Auswahl der richtigen Kanüle ist zu beachten:

  • Beschaffenheit der Vene
  • Gewicht des Patienten
  • Welche Injektionsart wird vorgenommen
  • Ist der Patient männlich oder weiblich

Zum Beispiel werden dünne Kanülen eher für subkutane Injektionen verwendet und lange Kanülen für Intramuskuläre.

Sämtliche Farben sind in der DIN EN ISO 6009 genormt.

Die Farbcodierung entbindet den Anwender jedoch nicht von der Pflicht diesen nochmals zu prüfen.

Wie werden Kanülen hergestellt?

Ein Metallband wird maschinell zu einem Rohr geformt und der Schlitz entlang des entstandenen Rohrs mit einer Schweißnaht verschlossen.

Nachdem das Rohr „geglüht“ wurde, also erhitzt, wird es an einer Seite „angespitzt“, um es danach in die Länge ziehen zu können.

Das Werkstück wird so lange in die Länge gezogen, bis es so dünn ist, dass daraus eine Kanüle gefertigt werden kann.

Nun ist aus dem Rohr ein langes Röhrchen geworden und daraus werden nun die Kanülen auf Maß zugeschnitten, poliert und anschließend geschliffen.

Danach wird die Kanülenspitze noch „entschärft“, damit die Haut an der Einstichstelle nicht zerstochen wird und die Wunde dadurch schneller und besser verheilt.

Zum Schluss wird die Nadel mit dem Kanülenansatz verbunden und anschließend mit einer Silikonschicht überzogen, damit die Kanüle noch sanfter unter die Haut gleiten kann. Der letzte Arbeitsschritt ist dann die Sterilisation.

Bekannte Hersteller von Kanülen sind: Braun (Sterican, Braunüle), BD (Microlance), Neopoint, Sarstedt, u.a.

Welche Kanülenschliffe gibt es?

Der Facettenschliff ist der Klassiker unter den Kanülenschliffen und gehört zusammen mit dem Einfach- und Hinterschliff zu den Standardanschliffarten und sind in der DIN 13097 geregelt.

Ähnlich dem Facettenschliff, ist der V-Bevel-Schliff. Allerdings verleiht dieser der Kanüle etwas mehr Stabilität und hat mehrere Schnittflächen.

Der Pencil Point charakterisiert sich durch seine seitliche Öffnung, ist an der Spitze geschlossen und wird häufig in der Spinalanästhesie angewendet. Ebenso kommt der Quinkeschliff in der Spinalanästhesie zum Einsatz und ähnelt ebenfalls dem Facettenschliff, ist aber nicht eingeschliffen.

Eine leicht gebogene Kanüle oder auch Tuohy-Kanüle/-Nadel genannt hat eine sogenannte Huberspitze, welche, auf Grund Ihrer Biegung (10%), beim Eindringen in Blutgefäße den Injektionsschmerz reduziert.

Weitere Schliffarten sind der Lanzettenschliff und der Menghini-Schliff.

Verwendete Eigennamen von Markenherstellern als Gattungsbegriff

Fast jeder in Deutschland sagt „Tempo“ und meint dabei ein Papiertaschentuch. Solch ein Phänomen gibt es auch in der Medizinwelt. Hier einige Beispiele:

  • Braunüle von Braun = Venenverweilkanüle
  • Sterican von Braun= Kanüle mit Stichschutz
  • Microlance von BD
  • Butterfly = Flügelkanüle

Die Kanüle ist mit ihrer Anwendungsvielfalt eine große Errungenschaft in der Medizin, trotz der Nachteile für Patienten und Anwender.

Manch ein Patient würde sich vielleicht sogar wünschen, der Einstich wäre schmerzfrei, weil er den Hustentrick schon kennt und auch der Arzt oder die medizinische Fachangestellte hätten bestimmt nichts gegen eine Nadel, die den Weg von allein in die Vene findet.

Viele Erfindungen der vergangenen Jahre lassen allerdings aufhorchen und machen Hoffnung auf eine schmerzfreie Injektion und eine einfache Handhabung für den Anwender. Ob sich nun Methoden und Geräte mit Vakuumdruck oder nach dem Moskito-Prinzip durchsetzen, bleibt abzuwarten.

Bis dahin gilt es weiterhin die Vene mit der Nadel im Heuhaufen zu suchen.

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